Berichte über absolvierte Übungen

Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd

27.04.2015 - Einsatzübung in Achum

  • Feuerwehren des Löschzuges Nord üben in Achum für den Ernstfall

    Während einer Feier im Dorfgemeinschaftshaus Achum bricht ein Brand aus. Binnen weniger Minuten ist das gesamte Gebäude verraucht. Der dichte Rauch verhindert die Flucht für 7 Personen, sie brechen auf ihrer Flucht bewusstlos im Gebäude zusammen. Zwei weitere Personen konnten sich aus dem Gebäude retten. Während eine Person entkräftet vor der Tür zusammen bricht, versucht der zweite einen vorbeifahrenden Traktorfahrer um Hilfe zu bitten. Durch Unachtsamkeit gerät er hierbei unter die Räder des tonnenschweren Fahrzeuges. Unterdessen schlagen die Flammen an der Gebäuderückseite aus dem Dach.

    Dies war die Ausgangslage für rund 30 Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehren Meinsen – Warber – Achum und Rusbend am Montagabend. Im Rahmen des monatlichen Zugdienstes stand diesmal eine Einsatzübung in dem leerstehenden Dorfgemeinschaftshaus Achum an. Das Feuer war nur fiktiv, die Verletzten Übungspuppen und der Brandrauch von 2 Nebelmaschinen erzeugt. Die Anforderungen an die 30 ehrenamtlichen Brandschützer genauso hoch, wie im Ernstfall.

    Innerhalb weniger Minuten fuhren insgesamt 6 Einsatzfahrzeuge vor dem Haus vor. Schnell wurde die Lage vom Einsatzleiter Dirk Dehne erfasst und die Kräfte eingeteilt.

    Sofort rüsten sich die ersten Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen mit Atemschutzgeräten aus, um in das Gebäude vorzudringen. Unterdessen wird die Person vorm Hauseingang in Sicherheit gebracht und betreut. Weitere Einsatzkräfte bereiten den Löschangriff vor. Doch schnell wird ein Problem klar: Der Unfall mit dem Traktor hat sich auf dem Hydranten vor dem Gebäude ereignet. Die Wasserversorgung muss zunächst über das Tanklöschfahrzeug sichergestellt werden. Deshalb beginnen die Einsatzkräfte aus Rusbend mit ihrem Löschgruppenfahrzeug „LF 16-TS“ zwei Schlauchleitungen zu einem Hydranten an der Nordtorstraße aufzubauen. Jede Leitung ist ca. 150 Meter lang.

    Zeitgleich beginnt die Besatzung des Rüstwagens mit der Sicherung des Traktor und der Versorgung von Fahrer und Verletztem. Für die Rettung muss der Traktor mit zwei Hydraulikhebern angehoben werden. Diese Aufgabe meistern die 3 Besatzungsmitglieder in kürzester Zeit.

    Inzwischen ist der erste Angriffstrupp unter Atemschutz in das Gebäude vorgegangen. Kurze Zeit später folgen zwei weitere 2-Mann-Trupps. Während der Vorraum für die Einsatzkräfte noch recht einfach zu überblicken ist, sind 2 weitere Räume nur durch tasten zu erkunden. Die berühmte „Null Sicht“ raubte auch den Einsatzkräften schnell die Orientierung. Der Schlauch weist den Weg zum Ausgang zurück und im Haus geht es immer kriechend an der Wand entlang. Diese Maßnahme ist erforderlich um den kompletten Raum kontrollieren zu können und selbst nicht die Orientierung zu verlieren. „Dadurch dass wir nichts sehen konnten, wussten wir auch nicht wie groß der Raum ist. Ich hatte das Gefühl, er wäre viel größer“ erklärt Maximilian Vauth vom ersten Angriffstrupp nach der Übung.

    Während im Gebäude die Atemschutzgeräteträger mit der schlechten Sicht bei der Personenrettung kämpfen, bauen die Feuerwehrleute mehrere Schlauchleitungen zur Gebäuderückseite auf. Mit insgesamt 4 Strahlrohren wird dem Brand im „Außenangriff“ zu Leibe gerückt.

    Nach und nach werden die bis zu 80 kg schweren Übungspuppen durch die Einsatzkräfte aus dem Gebäude gerettet. Am Eingang stehen weitere Einsatzkräfte mit Krankentragen bereit, um die Geretteten zur Verletztensammelstelle zu bringen. Bei einer echten Einsatzlage stände an dieser der Rettungsdienst mit einem Großaufgebot bereit um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Der ist bei Übung nicht vor Ort, deshalb müssen die Brandschützer sich um die Betreuung der Personen kümmern.
    Nach rund einer Stunde sind alle Aufgaben bewältigt. Der Brand gelöscht und alle 9 Verletzten in Sicherheit. Während ein Teil der Mannschaft mit dem Rückbau der Geräte beginnt, setzen weitere Feuerwehrleute einen Durcklüfter ein. Mit diesem überdimensionalen Gebläse wird der Nebel aus dem Gebäude geblasen.

    „Das war eine runde Sache“, sagt der Einsatzleiter Dirk Dehne bei der anschließenden Auswertung. Einsatz- und Führungskräfte waren zufrieden mit der gezeigten Leistung. Kleinere Fehler werden nun in den Ausbildungsdiensten besprochen und verbessert. „Eine Übung ist zum Fehler machen da. Wäre das nicht so, dann wären wir alle Perfekt und bräuchten keine Übung machen.“ – so der Einsatzleiter.

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    Text und Bilder: Steffen Titze, Stadtpressewart
    Bild 1: Bei dem Versuch einen Traktorfahrer um Hilfe zu bitten, wurde eine Person von diesem erfasst und unter dem Traktor eingeklemmt.

    Bild 2: Mit 2 Hydraulikhebern muss der Traktor zur Rettung angehoben werden.

    Bild 3: Die Angriffstrupps unter Atemschutz haben es schwer, in dem verrauchten Dorfgemeinschaftshaus nicht die Orietierung zu verlieren.

    Bild 4: Insgesamt 9 Verletzte gab es bei Brand, davon mussten 7 durch Atemschutztrupps aus dem Gebäude gerettet werden.

    Bild 5: Mit 4 Strahlrohren im Außenangriff wurde dem Brand zu Leibe gerückt.

    Bild 6: Die Geretteten werden mit Krankentragen zur Verletztensammelstelle gebracht.

13.04.2013 - Rettung aus Hubschrauber-Simulatoren

  • Im April haben Feuerwehren aus dem Stadtgebiet Bückeburg auf Initiative der Helicopter Flight Training Services GmbH (HFTS) einen gemeinsamen Übungsdienst an zwei Simulatoren für den Hubschrauber-Typen NH90 teilgenommen. Der Dienst fand auf dem Gelände des Heeresflugplatzes in Achum statt.

    Die Feuerwehr des Flugplatzes in Achum, der Löschzug Nord (Meinsen-Warber-Achum, Rusbend) und Kameraden der Feuerwehr Bückeburg-Stadt simulierten dabei verschiedene Szenarien. Im Vordergrund stand dabei nicht die Brandbekämpfung, sondern eine Patientenrettung aus dem Simulator-Dome. Eine Lage sah vor, dass ein Pilot aus dem Cockpit befreit werden musste. Die zweite Station simulierte eine Rettung von der Wartungsplattform auf dem Dome.

    Zwei Patienten-Simulatoren “CAESAR“ der Firma CAE rundeten das Übungsszenario weiter ab. Diese lebensgroßen Simulatoren sind kabellos steuerbar und konnten eine Vielzahl von Verletzungen darstellen. Dies begann mit der Darstellung von Blutverlust, einem tastbaren Puls bis hin zu realistischen Schmerzrufen. Mit der Auswertefunktion konnte ermittelt werden, ob das Opfer während der Rettung richtig behandelt wurde.

    Zur Rettung aus dem Simulator Cockpit wurden zunächst Varianten mit einem Rettungsbrett (Spineboard) und einem Tragetuch als Rettungsmittel ausprobiert. Im nächsten Schritt wurde angenommen, dass die Zugangsbrücke runter gefahren ist, sodass zusätzlich eine LKW- Rettungsplattform eingesetzt werden musste. Als größte Hürden stellten sich hier die Enge des Cockpits und die jeweilige Position des vollbeweglichen Simulator-Domes heraus. Das zweite Einsatzszenario simulierte die Rettung eines Patienten von der Dachplattform des Simulators. Der Abstieg über die enge Aufstiegstreppe war auf Grund des angenommenen Verletzungsmusters nicht mehr möglich. Kameraden, die in Absturzsicherung und Rettung aus Höhen und Tiefen ausgebildet sind, bereiteten daher eine Rettung aus 10 Metern Höhe an der Außenseite mit einer Schleifkorbtrage vor.

    In der ersten Variante wurden dazu Festpunkte an den Streben eines Deckenkrans für das Last- und Sicherungssystem genutzt. Anschließend konnte der Patient mit einem Flaschenzug zu Boden gelassen werden. In der zweiten Variante wurde geprüft, ob auch die Drehleiter auf der begrenzten Fläche in der Halle positioniert werden kann, sodass der Leiterpark mit abgenommenen Korb als Festpunkt dient. Dies stellte sich bei der Positionierung des Fahrzeuges als Millimeterarbeit heraus. Um für zukünftige Einsätze vorbereitet zu sein, wurden Positionierungsmarkierungen in der Halle vorgenommen.

    Zum Abschluss der Veranstaltung konnte ein positives Resümee gezogen werden. Es zeigte sich, wie wichtig solche Übungen als Einsatzvorbereitungen sind. Die Kameraden konnten sich über die räumlichen und technischen Zustände informieren. Im gleichen Zuge konnten die Betreiber das Einsatzspektrum der Feuerwehren erfahren.

    Patientensimulator "Caesar" 2  Patientensimulator "Caesar"  Rettung vom Dome per DL  Rettung vom Dome per DL 2  Rettung vom Dome per Deckenkran  Rettung aus dem Cockpit  Rettung aus dem Cockpit 2  Transport aus dem Dome  Rettung aus dem Dome bei abgesenkter Zugangsplattform

  • Feuerwehr Meinsen-Warber-Achum